Schritt 3: Prototyp und Entwicklung

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18.02.2022

Die Magie zwischen Design und Produktion, geschieht in der Entwicklungsabteilung. Bis ein Designentwurf produktionsfähig ist, und noch dazu innerhalb des Budgetrahmens, bedarf es vieler Überlegungen und kreativer Lösungsansätze. Hanspeter Edelmann leitet die Entwicklungsabteilung der Fraefel AG und erzählt, worauf es genau ankommt, damit aus einem großartigen Entwurf ein großartiges Möbel wird – wie beispielsweise die neue Badmöbellinie LAMEL.

Hanspeter, worauf achtet ihr besonders bei der technischen Aufbereitung von Badmöbelkonzepten?

Die Möbel müssen stabil gebaut und für eine möglichst einfache Montage ausgelegt sein. Die Funktionen müssen gut überlegt sein, ohne dass diese das Design negativ beeinflussen. Früh im Projekt wird auch bereits die Wirtschaftlichkeit untersucht, denn die Herstellungskosten müssen im Budgetrahmen bleiben, damit die Zielpreise eingehalten werden können.

 

Wie geht ihr bei Abklärungen vor?

Für die Entwürfe arbeitet die Fraefel AG mit international renommierten Designerinnen und Architekten zusammen. Sobald die Entscheidung für einen Entwurf gefallen ist, beginnen wir gemeinsam mit unseren Zulieferfirmen mit Machbarkeitsabklärungen und fragen grobe Preisangaben für Zukaufteile an. Erste konstruktive Ansätze für die Realisierbarkeit des Entwurfs werden meist im Team erarbeitet, denn am Anfang geht es darum, möglichst viele Ideen zu skizzieren.

 

Wie unterscheidet sich das Vorgehen je nach Designer oder Architektin?

Es gibt aufgrund des Designs aufwendigere und weniger aufwendige Produkte in der Umsetzung. Dabei ist es nicht unbedingt davon abhängig, wie ausgefallen ein Entwurf ist. Oft liegt auch in einem schlichten Design in wenigen Details die Herausforderung bei der technischen Umsetzung.

Entwürfe kommen von den verschiedenen Designbüros sehr unterschiedlich daher. Architekturbüros geben eher die Volumen und Proportionen vor. Der Architekt, die Architektin überlegt sich, wie eine Badmöbelserie in eine Umgebung eingefügt werden kann, also welche Formen, Farben und Materialien es dazu braucht.

Kommt ein Entwurf aus den Federn eines Produktdesigners, werden Funktionen am Möbel bereits detaillierter dargestellt, teils auch bereits mit konstruktiven Ansätzen. Das Vorgehen in der Umsetzung unterscheidet sich dann nicht mehr wesentlich. Nach einer Konkretisierungsphase, oder vor allem auch, wenn erste Prototypen vorhanden sind, werden diese mit den Designern besprochen und der Entwurf allenfalls korrigiert.

 

Wie ist der Prozess für Lamel abgelaufen?

Das Vorgehen war hier sehr klassisch. Die Fraefel AG hatte Bedarf an einer neuen Badmöbelserie, welche sich klar vom bestehenden Portfolio abgrenzen sollte. Schnell war klar, dass es ein Entwurf von extern sein soll.

Ein Anforderungsprofil für die neue Serie wurde durch uns erstellt und an Steffensen & Würtz übermittelt. Den Kontakt zu Steffensen & Würtz haben wir durch einen Lieferanten bekommen, für welchen das Design-Duo bereits einmal gearbeitet hatte.

Aus mehreren Vorschlägen wurden schließlich zwei zum Weiterverfolgen definiert, wobei ein Entwurf jener für Lamel war. Mittels einer Machbarkeits- und Konstruktionsstudie wurde überprüft, ob sich der Entwurf real umsetzen lässt. Darauf folgten erste Prototypen, an welchen die Wirkung und die Proportionen überprüft werden konnten. Diese wurden auch noch von Steffensen & Würtz begutachtet, um auch von ihnen ein Feedback aus Design-Perspektive zu bekommen.

 

Wie viele Prototypen habt ihr für Lamel erstellt?

In der Regel werden schon vor dem Prototypen erste Fragmente und Teilmuster erstellt. Der Entwurf von Lamel war jedoch so klar, dass wir bereits mit der ersten Prototypenserie, welche aus zwei Möbeln bestand, einen sehr weit fortgeschrittenen Stand erreichen konnten. Nun lag die Herausforderung noch in der Umsetzung der Frontteile, für welche es verschiedene Varianten gab. Die Wirtschaftlichkeit hängt hier auch von der Farb- und Materialvielfalt ab, welche noch definiert werden musste.

 

Was macht die Endversion besonders aus?

Den Erfolg sehe ich darin, dass wir es geschafft haben, den Entwurf originalgetreu in die Wirklichkeit umzusetzen. Am Ende zu sehen, dass der Entwurf eines Designs am fertigen Möbel funktioniert, ist sehr toll.

An der Endversion ist die Verschmelzung des Möbel als Stauraumfunktion mit dem Waschbecken sehr gut wahrnehmbar, und das ist schlussendlich auch eines der wichtigsten Stilelemente.

 

 

Lesen Sie demnächst über Schritt 4: Schweizer Badmöbelproduktion

 

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